Nikolaus-Weihnachten.de - Dickens Weihnachtserzhlungen
 
  
   Weihnachtsgeschichten
   Weihnachtsgedichte
   Weihnachtslieder
  
   Weihnachtsbilder
   Weihnachtsgeschichte
   Weihnachtsmarkt
   Winterbilder
   Weihnachtsmotive
  
   Die
   Weihnachtsgeschichte
   Die
   Nikolauslegende

     
  
   Unser Counterservice






Das Heimchen am Herde

Erstes Gezirpe.

Weihnachtserzählungen von Charles Dickens - Seite 16
Übersetzer: Richard Zoozmann

[ zurück zum Kapitelanfang der Weihnachtserzählung ]

umgedreht und die Hölzchen an den Sohlen angestrichen! So wie er jetzt dasteht, müsste er ein Kapitalfeuerzeug für die Kaminplatte eines Gentlemans abgeben."
"Dazu ist er noch lange nicht hässlich genug!" sagte Tackleton. - "Ist nichts an dem Kerl. Komm, Kaleb! nehmt die Schachtel mit! 's wird hoffentlich jetzt alles in Ordnung sein?" "Ja, 's ist alles vorüber, ist alles vorbei!" rief das kleine Weibchen und winkte ihm hastig fortzugehen. - "Gute Nacht!" "Gute Nacht", sagte Tackleton. - "Gute Nacht, John Peerybingle! Nehmt Euch in acht, dass Ihr mir der Schachtel ordentlich tragt, Kaleb. Ich drehe Euch den Hals um, wenn Ihr sie mir fallen lasst! Draußen ist's pechschwarze Nacht und ein wahres Hundewetter, nicht wahr? Gute Nacht!"
Er ließ noch einmal mit scharfen Blick sein eines Auge durch die ganze Stube schweifen und entfernte sich alsdann; Kaleb mit dem Hochzeitskuchen auf dem Kopfe folgte ihm nach. Der Fuhrmann war so über sein kleines Weibchen erschrocken, und hatte es sich so angelegen sein lassen, sie zu trösten und zu besänftigen, dass er die Anwesenheit des Fremden kaum bemerkt hatte, bis er diesen nun als einzigen Gast noch im Zimmer bemerkte.
"Siehst du, Dot, er gehört nicht zu ihnen!" sagte jetzt John, - "ich muss ihm einen Wink geben, dass er nun auch gehen muss."
"Ich bitte Euch um Verzeihung, guter Freund," sprach der alte Herr und trat auf den Kärrner zu; - "um so mehr, als es scheint, dass Euer Weibchen nicht ganz wohl ist. Weil aber der Pfleger, den mein Gebrechen fast unentbehrlich macht", setzte er kopfschüttelnd hinzu und deutete auf seine Ohren, - "noch nicht angekommen ist, so fürchte ich, es muss irgend ein Missverständnis obwalten. Das Wetter aber, das mit Euern bequemen Karren zu einem so willkommenen Obdach machte (ich wollte, ich bekäme nie mehr ein schlechteres!) ist noch so ungünstig wie zuvor. Wollet ihr mir daher in Eurer Güte erlauben, gegen Geld und gute Worte bei Euch hier mein Nachtquartier aufzuschlagen?"
"Ja, ja, freilich!" rief Dot; - "jawohl, ganz gewiss!" "Oho", sagte der Kärrner, den diese schnelle Zustimmung nicht wenig überraschte; - "je nun, ich hab nichts dagegen, nur weiß ich nicht gewiss, ob wir vielleicht . . . "
"Stille, lieber John!" unterbrach sie ihn; - "lass nur mich gewähren!"
"Ei was," wandte John ein, "er ist ja stocktaub!"
"Ich weiß, dass er es ist, aber - ja Sir, ganz gewiss. Ei freilich! - Ich will ihm sogleich ein Bett herrichten, John." Wie sie nun forteilte, das Geschäft zu besorgen, war ihre geistige Aufregung und die Rührigkeit ihres Wesens so seltsam und befremdlich, dass der Kärrner stocksteif dastand und ihr betroffen nachschaute.
"Tut sein Mütterchen ihm jetzt Bettchen zurechtmachen?" schwatzte Tilly Döskopp zu dem Kinde; - "und tat sein Härchen nicht braunchen und lockig werden, wenn er sein Perückchen abnahm und gab er dem lieben Frauchen nicht ein Schreckchen, wie es so stillechen bei dem Feuerchen saß?"
Infolge jener unerklärlichen Anziehungskraft, die oft Kleinigkeiten auf den Geist ausüben und die so oft direkte Folge eines Zustandes der Ungewissheit und Betroffenheit ist, wiederholte sich der Kärrner, wie er langsam in der Stube auf und ab ging, sogar diese törichten Worte innerlich manch liebes Mal, ja sogar so oft, dass er sie ordentlich auswendig lernte und noch immer darüber brütete, wie über einem Schulpensum, als Tilly bereits längst wieder dem Kinde die Haube aufgesetzt hatte, nachdem sie das kleine kahle Köpfchen des Kindes, nach der Gewohnheit der Kindwärterinnen so lange mit der flachen Hand gerieben hatte, als ihr passend und gesund deuchte.
"Und gab er dem lieben Frauchen nicht ein Schreckchen, wie es so stillechen bei dem Feuerchen saß?" wiederholte sich der Fuhrmann halblaut, während er gedankenvoll im Zimmer auf und ab ging.
"Ich möchte wohl wissen, was Dot so in Schrecken setzte!" Er verbannte zwar mit vollstem Vertrauen die Winke des Spielwarenhändlers aus dem Sinne, aber dennoch erfüllte sie ihn mit einem unbestimmten unerklärlichen Unbehagen, denn Tackleton war schlau und ein





Seite: Seite 1 - Das Heimchen am Herde   Seite 2 - Das Heimchen am Herde   Seite 3 - Das Heimchen am Herde   Seite 4 - Das Heimchen am Herde   Seite 5 - Das Heimchen am Herde   Seite 6 - Das Heimchen am Herde   Seite 7 - Das Heimchen am Herde   Seite 8 - Das Heimchen am Herde      Seite 10 - Das Heimchen am Herde   Seite 11 - Das Heimchen am Herde                     

Das Heimchen am Herde:
1. Gezirpe
2. Gezirpe
3. Gezirpe






Nikolaus-Weihnachten.de
copyright © 2022



Weihnachtserzählungen: Das Heimchen am Herde - Erstes Gezirpe.