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Das Heimchen am Herde

Zweites Gezirpe.

Weihnachtserzählungen von Charles Dickens - Seite 7
Übersetzer: Richard Zoozmann

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auf Schüsseln und Tellern, das blank gebohnte Holz, wo irgend Balken oder Getäfel zu schauen sind, die freundliche Helle, Reinlichkeit und Niedlichkeit des Gebäudes im allgemeinen machen es zu einem allerliebsten kleinen Aufenthalt."
Heiter und reinlich war auch in der Tat alles, woran Berta selbst die geschäftigen Hände anlegen konnte. Aber sonst war auch nirgends in dem gebrechlichen, baufälligen Schuppen, den Kalebs Phantasie so umgewandelt und verschönert hatte, Heiterkeit, Behaglichkeit und Reinlichkeit möglich.
"Du hast jetzt deine Werkstattkleider an, Väterchen, und da bist du nie so schön geschmückt, als wenn du den neuen Überrock trägst!" sagte Berta, und betastete ihn mit prüfender Hand. "Nein, nicht ganz so schmuck!" versetzte Kaleb, - "aber doch immer ziemlich hübsch und sauber."
"Vater," sagte das blinde Mädchen, indem es hart an seine Seite rückte und leise einen Arm um seinen Nacken schlang, - "erzähle mir doch auch etwas von Jungfer Fielding, Tackletons Braut! Sie soll so sehr hübsch sein?"
"Meiner Treu, das ist sie!" sagte Kaleb, und sie war es auch in der Tat. Es mochte Kaleb ganz neu und seltsam vorkommen, wenn er der Wirklichkeit nicht eine seiner Erfindungen unterschieben durfte.
"Ihr Haar ist dunkel," sagte Berta nachdenklich, "dunkler als das meinige. Auch weiß ich, dass ihre Stimme süß und melodisch ist, ich habe sie oft gerne gehört. Ihr Wuchs . . . " "Keine Puppe in unserm Zimmer kann sich darin mit ihr messen," sagte Kaleb; - "und dann erst ihre Augen! . . . " Er hielt plötzlich inne, denn Berta hatte sich enger an seinen Hals geschmiegt und in dem Arme, der um seinen Nacken lag, empfand er ein warnendes Zucken, dass er nur allzu gut verstand. Er hüstelte einen Augenblick, hämmerte dann wieder eine Weile und stimmte von neuem sein altes Lied vom funkelnden Becher an, das seine unfehlbare Zuflucht in allen derartigen Verlegenheiten war.
"Unser Freund, Väterchen, unser Wohltäter. Du weißt ja, dass ich nie müde werde, von ihm reden zu hören! - Auch bin ich's noch nicht geworden, nicht wahr?" setzte sie hastig hinzu. "Nein, wahrlich nicht!" versetzte Kaleb, "und zwar mit Fug und Recht."
"Ach und mit wie viel Recht", rief das junge Mädchen inbrünstig, das Kaleb, obwohl seine Gründe die edelsten waren, ihr doch nicht ins Gesicht blicken konnte, sondern die Augen niederschlug, als ob sie darin die unschuldige Täuschung zu lesen vermocht hätte, die er sich gegen sie erlaubt hatte.
"Darum erzähle mir abermals von ihm, liebes Väterchen!" rief Berta; - "erzähle mir noch recht oft und viel. Nicht wahr, sein Gesicht ist voll Wohlwollen, Freundlichkeit, Gutmütigkeit und Zärtlichkeit? Dass es treu und ehrlich ist, das weiß ich schon im voraus gewiss. Das männliche Gemüt, das jede holde Regung und jede Wohltat unter anscheinender Barschheit und sauertöpfischem Wesen zu verdecken sucht, spricht gewiss aus jedem Blick und Miene."
"Und verleiht ihm Adel!" setzte Kaleb in seiner stillen Verzweiflung hinzu.
"Ja, es verleiht ihm Adel!" rief das blinde Mädchen; - "nicht wahr, Vater, er ist ein bisschen älter, als die Jungfer Braut?"
"Ja, ja," - versetzte Kaleb widerstrebend; - "er ist ein klein wenig älter als die Jungfer Braut, aber das hat nichts zu bedeuten!"
"O ja, Vater, doch!" versetzte Berta; - "was für ein Vorrecht muss das bedeuten, seine geduldige Gefährtin in Schwäche und Hinfälligkeit, seine treue sorgliche Pflegerin in Krankheit und seine beständige Freundin im Kummer und Leiden sein zu dürfen! Keine Ermüdung oder Lässigkeit zu kennen, solange man für ihn arbeitet; über ihn zu wachen, ihn zu verpflegen, wenn er hinfällig ist, an seinem Bett zu sitzen und mit ihm zu plaudern, wenn er wacht, und für ihn zu beten, wenn er schläft! Welche günstige Gelegenheit muss das für sie sein, um alle ihre Treue und Ergebenheit gegen ihn an den Tag zu legen! Wird sie das wohl alles tun, Väterchen?"





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Das Heimchen am Herde:
1. Gezirpe
2. Gezirpe
3. Gezirpe






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Weihnachtserzählungen: Das Heimchen am Herde - Zweites Gezirpe.