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Nussknacker und Mausekönig

Beschluss

Weihnachtsmärchen von E.T.A. Hoffmann - Seite 2

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ausgenommen, durchs Fenster." - Nun durfte freilich die arme Marie gar nicht mehr davon sprechen, wovon denn doch ihr ganzes Gemüt erfüllt war, denn ihr möget es euch wohl denken, dass man solch Herrliches und schönes, wie es Marien widerfahren, gar nicht vergessen kann. Selbst - sehr geehrter Leser oder Zuhörer Fritz - selbst dein Kamerad Fritz Stahlbaum drehte sogleich der Schwester den Rücken, wenn sie ihm von dem Wunderreiche, in dem sie so glücklich war, erzählen wollte. Er soll sogar manchmal zwischen den Zähnen gemurmelt haben: "Einfältige Gans!" Doch das kann ich seiner sonst so erprobten guten Gemütsart halber nicht glauben, so viel ist aber gewiss, dass, da er nun an nichts mehr, was Marie erzählte, glaubte, er seine Husaren bei öffentlicher Parade das ihnen geschehene Unrecht förmlich abbat, ihnen statt der verlornen Feldzeichen viel höhere, schönere Büsche von Gänsekielen anheftete und ihnen auch wieder erlaubte, den Gardehusarenmarsch zu blasen. Nun! - wir wissen am besten, wie es mit dem Mut der Husaren aussah, als sie von den hässlichen Kugeln Flecke auf die roten Wämser kriegten! -
Sprechen durfte Marie nicht mehr von ihrem Abenteuer, aber die Bilder jenes wunderbaren Feenreichs umgaukelten sie in süßwogendem Rauschen und in holden lieblichen klängen; sie sah alles noch einmal, sowie sie nur ihren Sinn fest darauf richtete, und so kam es, dass sie, statt zu spielen, wie sonst, starr und still, tief in sich gekehrt dasitzen konnte, weshalb sie von allen eine kleine Träumerin gescholten wurde. Es begab sich, dass der Obergerichtsrat einmal eine Uhr in dem Hause des Medizinalrats reparierte, Marie saß am Glasschrank und schaute, in ihre Träume vertieft, den Nussknacker an, da fuhr es ihr wie unwillkürlich heraus: "Ach lieber Herr Drosselmeier, wenn Sie doch nur wirklich lebten, ich würd`s nicht so machen wie Prinzessin Pirlipat und Sie verschmähen, weil Sie um meinetwillen aufgehört haben, ein hübscher junger Mann zu sein!" In dem Augenblick schrie der Obergerichtsrat: "Hei, hei - toller Schnack." - Aber in dem Augenblick geschah auch ein solcher Knall und Ruck, dass Marie ohnmächtig vom Stuhle sank. Als sie wieder erwachte, war die Mutter um sie beschäftigt und sprach: "Aber wie kannst du nur vom Stuhle fallen, ein so großes Mädchen! - Hier ist der Neffe des Herrn Obergerichtsrats aus Nürnberg angekommen - sei hübsch artig!" - Sie blickte auf, der Obergerichtsrat hatte wieder seine Glasperücke aufgesetzt, seinen gelben Rock angezogen und lächelte wieder sehr zufrieden, aber an seiner Hand hielt er zwar einen kleinen, aber sehr wohlgewachsenen jungen Mann. Wie Milch und blut war sein Gesichtchen, er trug einen herrlichen roten Rock mit Gold, weißseidene Strümpfe und Schuhe, hatte im Jabot ein allerliebstes Blumenbukett, war sehr zierlich frisiert und gepudert, und hinten über dem Rücken hing ihm ein ganz vortrefflicher Zopf herab. Der kleine Degen an seiner Seite schien von lauter Juwelen, so blitzte er, und das Hütlein unterm Arm von Seidenflocken gewebt. Welche angenehme Sitte der junge Mann besaß, bewies er gleich dadurch, dass er Marien eine Menge herrlicher Spielsachen, vorzüglich aber den schönsten Marzipan und dieselben Figuren, welche der Mausekönig zerbissen, dem Fritz aber einen wunderschönen Säbel mitgebracht hatte. Bei Tisch knackte der artige für die ganze Gesellschaft Nüsse auf, die härtesten widerstanden ihm nicht, mit der rechten Hand steckte er sie in den Mund, mit der linken zog er den Zopf an - Knack - zerfiel die Nuss in Stücke! - Marie war glutrot geworden, als sie den jungen artigen Mann erblickte, und noch röter wurde sie, als nach Tische der junge Drosselmeier sie einlud, mit ihm in das Wohnzimmer an den Glasschrank zu gehen. "Spielt nur hübsch miteinander, ihr Kinder, ich habe nun, da alle meine Uhren richtig gehen, nichts dagegen", rief der Obergerichtsrat. Kaum aber war der junge Drosselmeier mit Marie allein, als er sich auf ein Knie niederließ und also sprach: "O mein vortrefflichste Demoiselle Stahlbaum, sehn Sie hier zu Ihren Füßen den beglückten Drosselmeier, dem Sie an dieser Stelle das Leben retteten! - Sie sprachen es günstig aus, dass sie mich nicht wie die garstige Prinzessin Pirlipat verschmähen wollten, wenn ich Ihretwillen hässlich geworden! - sogleich hörte ich auf ein schnöder Nussknacker zu sein und erhielt meine vorige nicht unangenehme Gestalt wieder. O vortreffliche Demoiselle, beglücken Sie mich mit Ihrer werten Hand, teilen Sie mit mir Reich und Krone, herrschen sie mit mir auf
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Nussknacker und Mausekönig:
1. Der Weihnachtsabend
2. Die Gaben
3. Der Schützling
4. Wunderdinge
5. Die Schlacht
6. Die Krankheit
7. Das Märchen von der harten Nuss
8. Fortsetzung von dem Märchen mit der hatten Nuss
9. Beschluss des Märchens von der harten Nuss
10. Onkel und Neffe
11. Der Sieg
12. Das Puppenreich
13. Die Hauptstadt
14. Beschluss






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Weihnachtsmärchen: Nussknacker und Mausekönig - Beschluss