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Die
Christblume
Weihnachtsmärchen
von Paula Dehmel - Seite 2
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Gott aber trat zu einer weißen Lilie, nahm die zitternde aus dem
Schoße des Himmels, küsste sie und gab sie dem Engel. "Dem
Erdenkinde zur Freude und meinem Sohne zum Angedenken blühe diese Botin
des Himmels künftig auf Erden in Eis und Schnee. Die Winde sollen ihren
Samen durch die Länder des Nordens tragen; die Wärme meines Willens
ströme durch ihre Wurzeln und bleibe ihr für die Dauer der irdischen
Zeit!"
"Du aber lege das Zeichen des Todes ab und schütze den Knaben mit dem
warmen Herzen. Breite deine Flügel um ihn aus, dass der Same, der in
seiner Seele keimt, auch in Frost und Dürre nicht ersterbe, und die Blume
der Menschenliebe daraus erblühe; sie ist holder als alle Blumen des
Paradieses."
Dankbar neigte sich der Engel, küsste des Herrn Gewand und ging seinen
Befehlen zu folgen.
So ist die Christblume auf die Erde gekommen, und fromme Menschen fühlen
ihren heiligen Ursprung.
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