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Kapitelanfang des Weihnachtsmärchen ]
dass, wie von segensreicher Hand berührt, jede Weihnachtsgabe herrliche
Lust bereite wie keine andere. Daran erinnerte die Kinder, die immerfort von
den zu erwarteten Geschenken wisperten, ihre älter Schwester Luise,
hinzufügend, dass es nun aber auch der heilige Christ sei, der durch die
Hand der lieben Eltern den Kindern immer das beschere, was ihnen wahre Freude
und Lust bereiten könne, das wisse er viel besser als die Kinder selbst,
die müssten daher nicht allerlei wünschen und hoffen, sondern still
und fromm erwarten, was ihnen beschert worden. Die kleine Marie wurde ganz
nachdenklich, aber Fritz murmelte vor sich hin: "Einen Fuchs und Husaren
hätt` ich nun einmal gern."
Es war ganz finster geworden. Fritz und Marie, fest aneinandergerückt,
wagten kein Wort mehr zu reden, es war ihnen, als rausche es mit linden
Flügeln um sie her und als ließe sich eine ganz ferne, aber sehr
herrliche Musik vernehmen. Ein heller Schein streifte an der Wand hin, da
wussten die Kinder, dass nun das Christkind auf glänzenden Wolken
fortgeflogen zu andern glücklichen Kinder. In dem Augenblick ging es mit
silberhellem Ton: Klingling, klingling, die Türen sprangen auf, und solch
ein Glanz strahle aus dem großen Zimmer hinein, dass die Kinder mit
lautem Ausruf: "Ach! - Ach!" wie erstarrt auf der Schwelle stehen
blieben. Aber Papa und Mama traten in die Türe, fassten die Kinder bei der
Hand und sprachen: "Kommt doch nur, kommt doch nur, ihr lieben Kinder, und
seht, was euch der Heilige Christ beschert hat."
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