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Kapitelanfang des Weihnachtsmärchen ]
der Frau Mauserinks kannte und wohl wusste, dass sie den Tod ihrer Söhne
und Verwandten nicht ungerecht hingehen lassen würde. In der Tat erschien
auch Frau Mauserinks, als die Königin eben für den königlichen
Gemahl einen Lungenmus bereitete, den er sehr gern aß, und sprach:
"Meine Söhne - meine Gevattern und Muhmen sind erschlagen, gib wohl
acht, Frau Königin, dass Mausekönigin dir nicht dein Prinzeschen
entzwei beißt - gib wohl acht." Darauf verschwand sie wieder und
ließ sich nicht mehr sehen, aber die Königin war so erschrocken,
dass sie den Lungenmus ins Feuer fallen ließ, und zum zweitenmal verdarb
Frau Mauserinks dem König eine Lieblingsspeise, worüber er sehr
zornig war. - Nun ist`s aber genug für heute Abend, künftig das
übrige."
So sehr auch Marie, die bei der Geschichte ihre ganze eignen Gedanken hatte,
den Paten Drosselmeier bat, doch nur ja weiter zu erzählen, so ließ
er sich doch nicht erbitten, sondern sprang auf, sprechend: "Zuviel auf
einmal ist ungesund, morgen das übrige." Eben als der Obergerichtsrat
im Begriff stand, zur Türe hinauszuschreiten, frug Fritz: "Aber sag`
mal, Pate Drosselmeier, ist`s denn wirklich wahr, dass du die Mausefallen
erfunden hast?" "Wie kann man nur so albern fragen", rief die
Mutter, aber der Obergerichtsrat lächelte sehr seltsam und sprach leise:
"Bin ich denn nicht ein künstlicher Uhrmacher und sollt` nicht einmal
Mausefallen erfinden können?"
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