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Zwei
Weihnachtsgeschichten
Weihnachtsmärchen
von Sophie Reinheimer - Seite 3
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Anfang des Weihnachtsmärchen ]
"Der Großvater - hm!" Der Großvater ist ein alter Heide -
hatte sie sagen wollen. Aber sie verschluckte es und sagte: "Der
Großvater weiß nur diese eine Weihnachtsgeschichte. Ich aber
weiß noch eine."
Und nun erzählte sie den Tannenkindern die Geschichte, die ihr sicher alle
kennt: Die Geschichte von dem kleinen Jesukind. Wie es in dunkler Winternacht
im Stall zu Bethlehem geboren ward - wie`s da auf einmal ganz hell wurde im
Stall und um den Stall herum und auf dem Felde. Wie die Hirten, die da
draußen ihre Schafe weideten, sich fürchteten vor diesem Licht, bis
dann der Engel kam und ihnen sagte, dass sie sich nicht zu fürchten
brauchten. "Denn" - sagte der Engel, - "das Kindlein, das dort
im Stall in der Krippe liegt - das ist von ganz besonders feiner, lieber Art
und wird den Menschen sehr viel Licht und sehr viel Freude bringen."
Nun - wie gesagt - ihr kennt ja die Geschichte. Die kleinen Tannenkinder aber
hatten sie noch nie gehört; sie gefiel ihnen ebenso gut wie die Geschichte
des Tannengroßvaters.
"Und zur Erinnerung, seht ihr" - schloss die Muhme - "zur
Erinnerung an all das Licht und all die Freude, die das Jesus - Christkindlein
in die Welt gebracht - brennen jedes Jahr zu Weihnachten, an seinem Geburtstag,
all die vielen tausend hellen Lichtern auf den Christbäumen." - - -
Die Glocken unten im Dorfe schwiegen. Die Tannenbäumchen schwiegen auch.
Keins von ihnen aber klagte mehr, dass es so dunkel und so traurig sei hier
oben. Denn auch in ihren kleinen Herzen war nun die Freude eingezogen - - die
Weihnachtsfreude und das Weihnachtslicht.
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