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Das kleine Mädchen mit den Schwefelhölzern
Hans Christian Andersen
Es war fürchterlich kalt; es schneite und begann dunkler Abend zu werden,
es war der letzte Abend in Jahre, Neujahrsabend! In dieser Kälte und in
dieser Finsternis ging ein kleines Mädchen mit bloßem Kopfe und
nackten Füßen auf der Straße. Sie hatte freilich Pantoffeln
gehabt, als sie vom Hause wegging, aber was half das! Es waren sehr große
Pantoffeln, ihre Mutter hatte sie zuletzt getragen, so groß waren sie,
diese verlor die Kleine, als sie sich beeilte, über die Straße zu
gelangen, indem zwei Wagen gewaltig schnell daher jagten. Der eine Pantoffel
war nicht wieder zu finden und mit dem andern lief ein Knabe davon, der sagte,
er könne ...
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Der Tannenbaum
Hans Christian Andersen
Draußen im Walde stand ein niedlicher kleiner Tannenbaum; er hatte einen
guten Platz, Sonne konnte er bekommen, Luft war genug da, und ringsumher
wuchsen viele größere Kameraden, sowohl Tannen als Fichten. Aber dem
kleinen Tannenbaum schien nichts so wichtig als das Wachsen; er achtete nicht
der warmen Sonne und der frischen Luft, er kümmerte sich nicht um die
Bauerkinder, die da gingen und plauderten, wenn sie herausgekommen waren, um
Erdbeeren und Himbeeren zu sammeln. Oft kamen sie mit einem ganzen Topf voll
oder hatten Erdbeeren auf einen Strohhalm gezogen, dann setzten sie sich neben
den ...
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Die Schneekönigin
Hans Christian Andersen
Seht, nun fangen wir an. Wenn wir am Ende der Geschichte sind, wissen wir mehr
als jetzt, denn es war ein böser Zauberer, einer der allerärgsten, es
war der Teufel! Eines Tages war er recht bei Laune, denn er hatte einen Spiegel
gemacht, welcher die Eigenschaft besaß, dass alles Gute und Schöne,
was sich darin spiegelte, fast zu Nichts zusammenschwand, aber das, was nichts
taugte und sich schlecht ausnahm, das trat hervor und wurde noch ärger.
Die herrlichsten Landschaften sahen wie gekochter Spinat darin aus, und die
besten Menschen wurden widerlich oder standen auf dem Kopfe ohne Rumpf, ihre
Gesichter wurden so verdreht, ...
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Nussknacker und Mausekönig
E.T.A. Hoffmann
Am vierundzwanzigsten Dezember durften die Kinder des Medizinalrats Stahlbaum
den ganzen Tag über durchaus nicht in die Mittelstube hinein, viel weniger
in das daran stoßende Prunkzimmer. In einem Winkel des
Hinterstübchens zusammengekauert saßen Fritz und Marie, die tiefe
Abenddämmerung war eingebrochen, und es wurde ihnen recht schaurig zumute,
als man, wie es gewöhnlich an dem Tage geschah, kein Licht hereinbrachte.
Fritz entdeckte ganz insgeheim wispernd der jüngeren Schwester (sie war
eben erst sieben Jahre alt geworden), wie er schon seit frühmorgens es
habe in den verschlossenen ...
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